Augsburg,

Hochwasserschutz- und Pumpenausbildung für unsere Jugendgruppe

Augsburg, 13.07.2013. Früh übt sich, wer erfolgreich bei Hochwasser helfen will, deshalb stand am heutigen Samstag das Thema Pumpen und Hochwasserschutz auf dem Ausbildungsplan unserer Jugend.

Antreten zur Hochwasserschutz- und Pumpenausbildung.

Vorab wurden die 28 jungen Helferinnen und Helfer eindringlich auf die Gefahren im und am Wasser und beim Betrieb von Pumpen und Stromerzeugern hingewiesen, denn die eigene Sicherheit geht immer vor.

Danach wurden die Maßnahmen beim Hochwasserschutz und die Pumpen in unserem Ortsverband kurz vorgestellt. Dabei handelt es sich um verschiedene Tauch- und Schmutzwasserkreiselpumpen mit einer Förderleistung von 400 bis 2300 l/min.

400 l/min – Was bedeutet das denn überhaupt?

Die Angabe 400 l/min heisst, dass die Pumpe bis zu 400 Liter Wasser pro Minute pumpen kann. Wenn ihr also eine handelsübliche Badewanne habt, dann sind darin etwa 150 Liter Wasser. Nehmt Ihr dann eine Pumpe mit einer Leistung von 400 l/min und pumpt die Badewanne leer, dann würdet ihr etwa 23 Sekunden brauchen, bei einer Pumpe mit 2300 l/min nur etwa 4 Sekunden. Im THW gibt es auch noch größere Pumpen, die gehen dann bis 15000 l/min. Das dürft ihr jetzt selber ausrechnen, wie lange man dann brauchen würde, die Badewanne zu leeren.

Bei der verherenden Flutkatastrophe in diesem Jahr waren insgesamt 89 dieser Großpumpen und unzählige weitere Pumpen, auch von unserem Ortsverband, im Einsatz. Vielen Menschen konnte geholfen werden, ihre Häuser auszupumpen und oft sogar das drohende Volllaufen der Gebäude verhindert werden. Auch riesige überflutete Flächen mussten und müssen noch leergepumpt werden.

Danach gingen wir in den praktischen Teil über. In drei Gruppen eingeteilt ging es für jede Gruppe an die einzelnen Stationen.

Ganz schön schwer, so ein Sandsack.

An der ersten Station waren Sandsäcke das Thema, das wohl effektivste Mittel beim Hochwassereinsatz. Doch das richtige Füllen will gelernt sein. Wie voll muss denn der Sandsack sein und warum? Wie mache ich den Sandsack zu? Wie gebe ich den Sandsack weiter? Wie verbaue ich den Sandsack richtig? Diese und viele weitere Fragen konnten hier geklärt und praktisch geübt werden. Dabei wurde auch streng darauf geachtet, dass ausreichend getrunken wurde. Unsere Jugendlichen durften dann mal 10 Minuten lang Sandsäcke in der Schlange durchreichen. Danach war jedem klar, dass es furchtbar anstrengend und bei weitem nicht einfach ist. Auch können 10 Minuten unendlich lange sein. Daher muss man sich seine Kräfte auch richtig einteilen, um lange und effektiv arbeiten zu können. 

Strom und Wasser, ein nicht ungefährliches Gemisch

An der nächsten Station wurde der Umgang mit dem Stromerzeuger genau erklärt, denn den braucht man, um die Pumpen zu betreiben. Besonders hier wurde der richtige Betrieb und die Gefahren mit dem Umgang von Strom am Wasser noch einmal den Jugendlichen eindringlich erläutert. So durfte jeder unserer Junghelfer einmal die Kabel richtig verlegen, diese auf eventuelle oberflächliche Schäden prüfen und letztendlich den Stromerzeuger anwerfen. Letzteres erwies sich auch nicht ganz so leicht, noch dazu mit der vollen Schutzausstattung bei strahlendem Sonnenschein.

In so einer Pumpe steckt aber ganz schön viel Power

An der dritten Station wurden die Pumpen erklärt. Mit Hilfe der größeren Helfer mussten diese erst einmal abgeladen werden, denn die Pumpen sind schon ziemlich schwer. Für die Pumparbeiten wurden 2 Auffangbehälter mit je 3000 Litern Fassungsvermögen aufgebaut und einer mit Wasser gefüllt, wobei auch gleich der richtige Umgang am Hydrant erläutert wurde.

Nun konnten auch die Pumpen einmal aus der Nähe betrachtet und die Funktionsweisen und die Einsatzmöglichkeiten der Pumpen noch einmal ausführlich vorgestellt werden. Dabei wurde auch das Ab- und Aufrollen und das richtige Verlegen und Verbinden der dicken Schläuche geübt. Zum Schluss wurden die Tauchpumpen noch mit Leinen gesichert und ins Becken gehievt.

Dann hieß es "Wasser marsch" und die Schläuche wurden dick und hart vom Wasserdruck. Die Jugendlichen mussten kräftig anpacken, um den Schlauch zu halten. So wurde das Wasser von einem Behälter in den anderen gepumpt, was bei einer Förderleistung von 2000 l/min ziemlich flott von statten ging. Zum Abschluss pumpten wir das Wasser dann noch in unseren, aus Sandsäcken selbst gebauten Auffangbehälter, der dem Wasserdruck ohne Mühe standhielt.

Natürlich endete das Ganze nicht ohne eine abschließende Wasserschlacht, bei der (fast) kein Auge trocken blieb.

Nach dem Rückbau der Geräte und Sandsäcke haben wir die Schläuche zum trocknen aufgehängt und das Material sauber gemacht. Gegen 15.30 Uhr war der heutige Ausbildungstag beendet.

Beim nächsten Jugenddienst werden wir uns dann auf das einwöchige Landesjugendlager in Hersbruck bei Nürnberg vorbereiten, auf das wir uns schon mächtig freuen und zu dem über 1000 Jung-THWler aus ganz Bayern erwartet werden.

Dieter Seebach
Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit

Weitere Bilder gibt es in unserer Bildergalerie


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