Der Augsburger Rosenaustollen war am Ende des zweiten Weltkrieges für viele Menschen Zufluchtsort, um sich vor den Bombenangriffen der alliierten Streitkräfte möglichst in Sierheit zu bringen. Heute nutzen den Stollen überwiegend Hilfsorganisationen für Übungszwecke. Nach der Ankunft an der Stollenanlage, wurde die Ausbildungsübung zunächst besprochen. Danach machten sich die Helferinnen und Helfer bereit zum "Einsatz".
Die Aufgaben waren sehr vielseitig und umfangreich, mit denen unsere Helferinnen und Helfer aus den Bergungs- und Fachgruppen an diesem Abend gefordert wurden. Die vier Trupps, die gegeneinander antraten, wurden dabei fachlich, taktisch und auch körperlich auf die Probe gestellt. Dazu mussten sie zunächst die weitläufigen und stockdunklen Gänge der Stollenanlage unter dem Wittelsbacher Park erkunden, wobei sie immer wieder auf ausgelegte, farblich nach Gruppen gekennzeichnete Nachrichten mit unterschiedlichen Aufgaben stießen, die es numerisch abzuarbeiten galt. Diese waren sehr vielseitig, sodass sie unter anderem bei diversen Aufgaben jeweils zurück zum Ausgang und fiktiv Werkzeuge und Ausstattung an ihre verschiedenen Einsatzstellen im Stollen bringen mussten. Jedoch waren die auf Karten dargestellten Ausstattungsgegenstände in der Anzahl begrenzt. Dies forderte manche Gruppe auf, nach Alternativen zu suchen, wenn das oder die Werkzeuge oder Ausstattungsgegenstände bereits vergriffen waren. Aber auch fachliche Fragen und sogar Rechenaufgaben mussten mglichst schnell beantwortet werden.
Nach rund 90 Minuten, quasi im Dauereinsatz, hatten alle Gruppen ihre Aufgaben abgearbeitet. Bei der letzten Aufgabe wurden unsere Helferinnen und Helfer dann noch körperlich gefordert. Sie mussten dabei jeweils eine verletzte Person, die unglücklicherweise am Ende der Stollenanlage lag, retten. Für den Verletztentransport standen jedoch nur Seile und Decken zur Verfügung, was unsere Helferinnen und Helfer mitunter körperlich an ihre Grenzen brachten, da der Weg zurück zum Ausgang sehr lange gewesen war.
Durch die Vielfalt an Aufgaben, konnten unsere Helferinnen und Helfer eine Menge an Erfahrungen sammeln, mit denen sie mitunter im Einsatz konfrontiert werden können, durch Teamwork jedoch gemeinsam gelöst werden konnten. Nachdem alle Aufgaben abgearbeitet waren, ging es zurück zum Ortsverband, wo der Ausbildungsabend dann gegen 21:45 Uhr beendet wurde.
Dieter Seebach
Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit