Beim heutigen gemeinsamen Ausbildungsdienst waren insgesamt 40 Helferinnen und Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Göggingen, der Bereitschaft 1 - Stadtmitte des Bayerischen Roten Kreuzes Augsburg Stadt und der Bergungs- und Fachgruppe N des THW Augsburg zusammengekommen, um gemeinsam zu üben. Die Einsatzkräfte mussten dabei an drei Stationen Aufgaben aus den jeweiligen Themenfeldern der beteiligten Organisationen bewältigen. Diese waren wie folgt:
Station BRK Augsburg Stadt
- Immobilisation von Patienten mittels Schaufeltrage & Vakuummatratze oder Spineboard
- Blutungsmanagement mittels Tourniquet oder Israeli Bandage
- Herz-Lungen Wiederbelebung mit der Reanimationspuppe
Station Freiwillige Feuerwehr Göggingen
- Handhabung des Löschschlauchs unter Wasserdruck vom Tanklöschfahrzeug
- Umgang mit Schere und Spreizer, Abschneiden von einem Metallrohr und Transport von rohen Eiern mit dem Spreizer ohne sie zu zerdrücken
- Reales Löschen eines Kleinbrands mit dem Feuerlöscher
Station THW Augsburg
- Deckenabstützung mittels Baustützen
- Nutzung der Multifunktionsleiter mit Arbeitsplattform
- Anheben von Lasten mit der Hydropresse
Nach dem gemeinsamen Mittagessen fand eine kleine Übung mit zwei Szenarien statt, bei der das Zusammenwirken der einzelnen Organisationen noch weiter verfeinert und das Erlernte in der Praxis angewandt wurde. Für die realitätsnahe Darstellung unterstützte uns die Notfalldarstellung des Jugendrotkreuzes Augsburg-Stadt, die mit ihrem Leiter und 3 Mimen vor Ort waren.
An der Übung waren drei Rettungswagen sowie ein Fahrzeug des Einsatzleiter Rettungsdienst (ELRD) vom BRK, ein HLF und ein TLF der Feuerwehr, ein GKW des THW sowie der Einsatzleitwagen der UG-ÖEL, die auch die Übungsleitstelle für alle Teilnehmer darstellte, im Einsatz.
Das 1. Szenario
- Ereignis: Ein Verkehrsunfall mit zwei PKW und drei schwerverletzen und teils eingeklemmten Insassen
- Ablauf: Rettungswagen trifft als erster ein und forderte zur technischen Rettung die Kräfte der Feuerwehr und des THW sowie die weiteren Rettungswagen zum Abtransport nach. Ausrücken mit einem "gemischten Rüstzug" der Feuerwehr, ein Zugführer der FW in einem ELW zusammen mit dem HLF und dem GKW als Ersatz fürs zweite HLF sowie dem TLF zur Verkehrsabsicherung.
- Durchführung: Einsatzkräfte stellten ihre Zusammenarbeit unter Beweis. BRK begann mit Erstversorgung der Patienten in den Fahrzeugen und die Feuerwehr und das THW konnten sich bei der technischen Rettung der Verletzten gut unterstützen und ergänzen. Nach Transport zu den RTW erfolgte die weitere Versorgung der Patienten im RTW und nach Klinikvoranmeldung bei der Leitstelle die Fahrt zurück zum OV.
- Analyse: Kurzes Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft und Nachbesprechung mit Auswertung von Drohnenbildern am Bildschirm des ELW UG-ÖEL, um ein besonderes Augenmerk auf die Ordnung des Raumes zu legen, die bei der technischen Rettung sehr wichtig ist, um sich gegenseitig nicht zu behindern.
Das 2. Szenario
- Ereignis: Kellerbrand mit vermissten Personen
- Ablauf und Durchführung: Feuerwehr trifft ein, bekämpft im Erstangriff das fiktive Feuer und begann mit der Durchsuchung des völlig verrauchten Kellers. Parallel begann das THW mit der Rettung einer Person aus einem Kellerschacht, die sich beim Fluchtversuch das Bein verletzt hatte. Feuerwehr rettete ersten Verletzten der bewusstlos und schwerbrandverletzt war aus dem Keller und übergab ihn dem Rettungsdienst zur Versorgung. Zwei Atemschutztrupps der FF durchsuchten den Keller. Aufgrund der Größe und Unübersichtlichkeit Unterstützung durch einen Atemschutztrupp vom THW. Gemeinsam konnte auch der dritte Verletzte, der bei der Flucht vor dem Brand in einer Sackgasse steckte, gerettet werden.
- Analyse: Erneut hervorragende Zusammenarbeit, bei der auch der Atemschutztrupp THW durch die Atemschutzüberwachung FF gesichert wurde.
Der Ausbildungstag fand, nach vorheriger Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft, in einem gemeinsamen Grillabend mit guten Gesprächen ein kameradschaftliches, schönes und vor allem erfolgreiches Ende. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten Helferinnen und Helfer für die super Zusammenarbeit und freuen uns schon auf weitere gemeinsame Ausbildungsdienste - zum Wohl von Betroffenen bei Unglücken.
Danke
- Autoverwertung Baur aus Bobingen für die Bereitstellung der Übungsautos.
- Audi Zentrum Augsburg für die Nutzung des Geländes.
- Firma Hafner-Baumgartl für die unkomplizierte Absprache über Vorbereitung und Nutzung der Parkflächen zur Übung des Verkehrsunfalls während der Abrissarbeiten.
- ILS Augsburg für die Bereitstellung der Rufgruppen und die personelle Unterstützung bei den Übungsszenarien.
- Dem Leiter BRK Bereitschaft 1 - Stadtmitte für den Einsatz als ELRD während der Übungen.
- Dem Leiter der Notfalldarstellung des Jugendrotkreuzes Augsburg-Stadt und den 3 Mimen, die vollen Einsatz gezeigt haben.
- Unseren 2 Helfern aus dem THW-Küchenteam, sowie den weiteren Helfern die unterstützt haben.
- Den Organisatoren von BRK, FF und THW für die Planung und Durchführung.
Infos: Jannik Vogt/Gruppenführer Fachgruppe N
Dieter Seebach
Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit
