Für die Sanitätshelferfortbildung stehen zweimal im Jahr Termine zur Verfügung. Die Erste-Hilfe-Ausbildung/Auffrischung ist Bestandteil zum Erlangen der Einsatzbefähigung, um im Einsatz, Übungen oder auch im Alltag Patienten sicher erstversorgen zu können.
Für die Helfer, die bereits eine Ausbildung zum Sanitätshelfer absolviert haben, stand eine Auffrischung des Erlernten an. Diese ist ähnlich wie beim Erste-Hilfe-Kurs notwendig, um die Einsatzbefähigung zu erhalten.
Das Thema der diesjährigen Fortbildung waren Unfallmechanismus und Verletzungsmuster bei verschieden Traumata und Verkehrsunfällen, sowie Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte und Betroffene und in welcher Form die Helfer den Rettungsdienst unterstützen können.
Am Vormittag wurden die Themen Unfallmechanismus in der Theorie durchgenommen und anhand von Crashtest-Videos sowie Einsatzbildern und Erfahrungen durchgesprochen, um es möglichst anschaulich darzustellen, sowie das Thema „Belastende Einsätze“ anhand von persönlichen Erfahrungen des Ausbilders durchgesprochen, um die Angst der Helfer davor zu nehmen, nach solchen Einsätzen Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Vor dem Mittagessen wurde dann noch die erste praktische Übung absolviert – eine knifflige Aufgabe. Das 5-köpfige-Team sollte mit Hilfe eines GKW I und Sanitätsausstattung eine Person achsengerecht aus einem auf dem Dach liegenden PKW retten und betreuen. Zur Überraschung der Ausbilder wurde das Fallbeispiel zügig und zielgerichtet abgearbeitet, und der Patient mittels KED-System (Rettungskorsett, Kendrick-Extrication-Device) und zwei kleiner Entlastungsschnitte mit dem hydraulischen Rettungsgerät gerettet, obwohl für dieses Szenario keinerlei Einsatzerfahrung bestand.
Nachdem die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt wurde, war schon das nächste Fallbeispiel in Arbeit, das größte für den Tag. Simuliert wurde ein PKW, der bei hoher Geschwindigkeit mit fünf Insassen die teilweise eingeklemmt/eingeschlossen sind, gegen ein festes Hindernis geprallt ist und anfängt zu brennen. Simuliert wurde dies durch Pyrotechnik, Soundtechnik, einem vorher präparierten PKW, 2 Verletztendarstellern sowie 3 Puppen.
Die Aufgabe war dabei nicht nur die Rettung und Versorgung der Patienten, sondern auch die Erkundung, Sichtung und Kommunikation mit der Übungsleitstelle. Auch diese Übung wurde Schritt für Schritt abgearbeitet, das Feuer wurde gelöscht, eine Zugang zu den Patienten geschaffen, die Patienten gerettet bzw. geborgen und weiterhin betreut, aber es konnten auch noch kleinere Defizite erkannt werden und im Nachhinein besprochen werden, jedoch fühlten sich die Verletztendarsteller sehr gut betreut und behandelt. Dabei waren alle Teilnehmer auch aufgrund der Außentemperaturen und des Schwierigkeitsgrades sehr ins Schwitzen gekommen und es wurde erst einmal zusammen mit den Teilnehmern des Erste-Hilfe-Kurses gegrillt.
Wieder gestärkt ging es dann in das letzte Fallbeispiel des Tages bei dem ein Fahrradfahrer der von einem PKW angefahren wurde simuliert. Auch dieses Fallbeispiel wurde abgearbeitet, allerdings auch noch ein paar Probleme erkannt, und es wurde auch gezeigt das die regelmäßige Übung und Fortbildung sehr wichtig ist um sich in seinem Handeln sicher zu sein und nicht aus der Übung zu kommen.
Alle Teilnehmer fanden die Ausbildung sehr interessant und äußerst lehrreich. Wir bedanken uns bei unserem Helfer Christian Pelz, der hauptamtlich im Rettungsdienst und ehrenamtlich im Kriseninterventionsteam tätig ist und die Fortbildung leitete und plante, sowie unserem Helfer Tobias Förg, der ebenfalls hauptamtlich im Rettungsdienst tätig ist und die praktischen Übungen vorbereitete und unterstützte.
Ein besonderer Dank geht auch an die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Augsburg die mit Ihrem Team der Realistischen Unfalldarstellung (RUD) die praktischen Übungen unterstütze in dem sie drei unserer Junghelfer schminkten und instruierten, damit die Verletzungen möglichst realitätsnah aussahen und sich die Darsteller auch entsprechen verhalten.
Bericht: Christian Pelz