Man muss schon fit sein, um diese Ausbildung zu durchlaufen. Der Nachweis der körperlichen Eignung für das Tragen von schwerem Atemschutz erfolgt laut THW-Dienstvorschrift 7 durch die spezielle arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung nach dem berufsgenossenschaftlichen Grundsatz (G 26.3), in der die körperliche Fitness bestätigt wird. Dass das auch wirklich notwendig ist, durften unsere Helfer und Helferin bei dieser Ausbildung am eigenen Leib deutlich erfahren. Beim Fußballspielen und einem Aufgabenparcours unter umluftabhängigen Atemschutzgeräten (Filtergeräte) zeigt es sich dann sehr schnell, dass es bis an die Belastungsgrenze geht. Doch nicht nur das wurde von unseren Prüflingen abverlangt.
Atemschutz ist Teamarbeit. So mussten unsere angehenden Atemschutzgeräteträger beweisen, dass sie unter erschwerten Bedingungen teamfähig sind. Mit zugeklebtem Sichtfenster - also komplett ohne Sicht - ging es im Gänsemarsch durch die Fahrzeughalle. Dabei ging der Weg nicht nur an den Fahrzeugen vorbei, sondern auch mal unten durch. In Einsätzen kann eine solche "blinde Situation" nicht ausgeschlossen werden und muss deshalb regelmäßig geübt werden. In der Gruppe ist es dann besonders wichtig, stets den Kontakt zum Vorder-/Hintermann zu halten, damit man sich in völliger Dunkelheit nicht verliert. Ohne Teamwork und gegenseitiges Vertrauen geht dabei überhaupt nichts. Dies wurde auch im stockdunklen Rosenaustollen bei der Suche nach verletzten Personen geübt. Diese sehr wichtige Erfahrung kann im Einsatz Leben retten - und nicht nur das der Anderen.
Zur Ausbildung gehört auch jede Menge an theoretischem Wissen, dass an den insgesamt vier Ausbildungstagen ebenfalls geschult wurde. Weiterhin konnte die Kommunikation unter schwerem Atemschutz (Umgebungsluftunabhängige Atemschutzgeräte – Pressluftatmer) per Funk sowie mit einem unserer Baggerfahrer geübt werden, der auch an der Ausbildung teilnahm. So besteht laufend Kontakt zu den jeweiligen Gruppenführern und einweisenden Einsatzkräften, die so Anweisungen oder auch Hinweise zu Gefahren an den Fahrer übermitteln können. Auch der Transport von Verletzten aus unterschiedlichen Situationen und mit diversen Rettungsmitteln sowie Handlungen in eigenen Notsituationen - um sich gegenseitig helfen und retten zu können - wurden geübt.
Am Ende konnte die Prüfung insgesamt erfolgreich abgeschlossen werden. Wir freuen uns über die neuen Atemschutzgerätetäger und -trägerin im Ortsverband und gratulieren herzlich.
Mitarbeit: Andreas Rißler, Bereichsausbilder Atemschutz
Dieter Seebach
Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit (BÖ)