Im Stadtteil Göggingen hatte sich im Ablasskanal, am südlichsten Ende der Mühlstrasse, Kerneis gebildet, dass sich teilweise zu Packeis übereinander geschoben hatte. Die Eisdicke betrug zwischen 40 - 80 cm und war mit Ästen zu einem dicken Damm aufgefroren. Dieser staute das Wasser und es bestand die akute Gefahr einer Überschwemmung. Es galt nun diesen Damm zu entfernen.
Der erste Plan war, das Eis mittels Bohrlochladungen zu zertrümmern. Da sich aber herausstellte, dass das Bohren der Löcher eine zu große Gefahr für die Helfer darstellte, änderten wir das Verfahren.
Insgesamt waren 2 Sprengungen nötig, um den Damm zu brechen. Bei der ersten Sprengung gegen 23.00 Uhr verwendeten wir mehrere kleinere Ladungen Gesteinssprengstoff. Diese wurden in gleichmäßigem Abstand verlegt und waren teils auf das Eis aufgelegt bzw. in ein vorher gebohrtes Loch eingehängt worden. Die Zündung erfolgte mit einer Verzögerung von 20 Millisekunden mit Hilfe von Kurzzeitzündern. Durch diese Sprengung wurde erst einmal die Eisdecke größtenteils in Schollen zerlegt.
Für die 2. Sprengung gegen 23.30 Uhr wurde im Mündungsbereich des Kanals ein Loch in die Eisdecke gebrochen und eine größere Ladung Sprengstoff unter der Wasseroberfläche angebracht. Dabei wurden wir von Helfern der DLRG unterstützt. Diese Sprengung schaffte es dann, den Damm aus Ästen und Eis aufzulösen. Der Weg für das aufgestaute Wasser war wieder frei. Insgesamt wurden etwa 9 kg Gesteinssprengstoff verbraucht.
Um 00.15 Uhr konnten wir nach den erfolgreichen Sprengungen wieder einrücken. Nach Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft und einer kurzen Nachbesprechung beendeten wir den Einsatz gegen 01.30 Uhr.
Vom THW Augsburg waren 11 Einsatzkräfte vor Ort. Als Sprengberechtigter war Michael Schapfl für die Sprengungen verantwortlich. Mit dabei waren noch 6 Kameraden aus der Fachgruppe Sprengen des Ortsverbandes Donauwörth, die den Einstatz unterstützend begleiteten.
Dieter Seebach
Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit