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Augsburg,

Übung: Katastrophenalarm in Murnau

An diesem Samstagmorgen wurde der THW Ortsverband Augsburg zu einem Katastropheneinsatz nach Murnau alarmiert. Dort ereignete sich in den frühen Morgenstunden ein Erdbeben mit zahlreichen Verletzten und einsturzgefährdeten Häusern. Mit jeder Menge Ausstattung machten sich unsere Helferinnen und Helfern auf den Weg ins Unglücksgebiet.

Der Zugtrupp koordinierte die Einsätze

Mit insgesamt elf Fahrzeugen rückten wir gegen 7.45 Uhr vom Ortsverband in Augsburg ab und machten uns im geschlossenen Verband auf den Weg zum Standortübungsplatz der Bundeswehr in Murnau-Spatzenhausen. Gegen 9.45 Uhr erreichten wir unser Ziel und bauten sogleich unsere Einsatzleitung vor Ort auf.

Unser Zugtrupp (Einsatzleitung) stellte die Verbindungen zu den jeweiligen Einheiten her und schickte die einzelnen Gruppen mit ihren Aufgaben zu den Einsatzorten. Dabei wurden den ganzen Tag über alle Funksprüche und Einzelheiten der Einsätze genau protokolliert. Jede Einsatzstelle wurde auf der Lagekarte gekennzeichnet und die eingesetzten Fahrzeuge sowie das Personal genau aufgeführt und disponiert. Nur so konnte ein Überblick über die Gesamtsituation geschaffen werden und ein koordinierter Einsatz ablaufen. Des Weiteren wurde zusammen mit unserer Logistik Führung und Logistik Materialerhaltung ein Bereitstellungsraum errichtet und beübt.

Zum ersten Übungsabschnitt gehörten zwei Gebäude, in denen sich mehrere verletzte Personen befanden, die es zu retten galt. Zunächst mussten die Gebäude und die Umgebung genau erkundet werden. Doch dabei stießen unsere Helferinnen und Helfer auf diverse Schwierigkeiten, die wir vorbereitet hatten und die es zu erkennen galt.

Unsere Pyrotechniker der Fachgruppe Sprengen sorgten zu Beginn gleich für die nötigen Brände,  Knall- und Explosionseffekte. Ebenso stellte sich heraus, dass es sich bei dem Gebäude um ein Jägerhaus handelte, in dem vermutlich Munition zur Gefahr für die Beteiligten werden konnte. Ein Fass mit vermeintlich biologischem Gefahrstoff sorgte für eine weitere brenzlige Situation. So mussten unsere Gruppenführer erst einmal externe Spezialkräfte fiktiv anfordern, um die Gefahren beseitigen zu lassen. Erst danach konnte die Erkundung fortgesetzt werden.

Nach der Erkundung folgte die Rettung der Verletzten. Erschwerend kam dabei hinzu, dass der Zugang zum Gebäude nur über die oberen Stockwerke und den Keller möglich war. Bei Letzterem war eine große Betonplatte im Weg, die es erst einmal mit schwerem Gerät zu entfernen galt. Die verletzten Personen wurden danach zum einen mittels Leiterhebel und zum anderen mittels Delta-Ausleger, der aus unserem EGS gebaut wurde, aus den oberen Stockwerken gerettet.

Am zweiten Übungsabschnitt hatten unsere Helferinnen und Helfer die Aufgabe, eine Gebäude-fassade abzustützen. Dazu wurde eine spezielle Konstruktion aus unserem Einsatz-Gerüst-System aufgebaut. Die benötigten Teile wurden mit Hilfe unseres Radladers, der hier mit einem seiner Anbaugeräte als Gabelstapler eingesetzt wurden, vor Ort vom Anhänger gehoben und sortiert bereitgestellt. Damit war ein effektiveres und schnelleres Arbeiten möglich.

Unser Materialerhaltungstrupp der Fachgruppe Logistik stellte die Einsatzbereitschaft des Werkstatt-Gerätewagen her. Dazu gehörten unter anderem die Stromversorgung und die Inbetriebnahme der einzelnen Geräte. Nach der Einsatzbereitschaft unterstützte die Fachgruppe die  Einsatzeinheiten vor Ort durch diverse Besorgungsfahrten und mit dem Ladekran. Ebenso wurde das behelfsmäßige Abschleppen von LKW beübt. Hierzu wurde die Kardanwelle ausgebaut, um Schäden zu vermeiden. Anschließend wurde der LKW mittels Abschleppstange vom Übungsort zum Bereitstellungsraum geschleppt.

Die Helfer der Fachgruppe Räumen übten, neben Unterstützungsaufträgen für die Einsatzeinheiten, den Umgang mit dem Bergeräumgerät im Gelände und bauten diverse Anbaugeräte an.

Dank der hervorragenden Übungsbedingungen auf dem Standortübungsplatz der Bundeswehr konnten wir eine durchwegs realitätsnahe Übung  durchführen, die auch trotz des strömenden Regen am Nachmittag allen viel Spaß machte. Unsere Helferinnen und Helfern gingen sehr motiviert an die Aufgaben und waren am Ende der Übung mit dem Ablauf sehr zufrieden. Die gewonnenen Erkenntnisse  werden wir in den kommenden Diensten analysieren und aufarbeiten.

Gegen 18.00 Uhr ging es dann wieder im geschlossenen Verband zurück nach Augsburg. Damit sammelten unsere Kraftfahrer ebenfalls viele Erfahrungen im Umgang mit den Fahrzeugen. Gegen 22.00 Uhr beendeten wir nach dem Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft unseren Dienst.

Vielen Dank!

Wir bedanken uns bei der Bundeswehr in Murnau für die Erlaubnis zur Nutzung der Liegenschaft, der Gebäude und für den reibungslosen Ablauf samt Verpflegungslogistik. Ebenso bedanken wir uns bei allen Beteiligten für ihr Engagement.

Bilder zur Übung finden Sie hier.

P.S. Wir sind immer auf der Suche nach geeigneten Objekten für unsere Übungen und Ausbildungen. Haben auch Sie ein Gebäude, welches sie uns für diesen Zweck zur Verfügung stellen können, dann melden Sie sich doch bitte einfach bei uns über unser Kontaktformular. Danke!

Dieter Seebach
Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit (BÖ)


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