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Augsburg,

„Jung übt sich: Die Retter von Morgen!“ - Mehr als einhundert Jugendliche üben 48 Stunden lang den Ernstfall

Augsburg, 30.08.2019. Nach dem erfolgreichen Start des Projektes „Jung übt sich: Die Retter von Morgen!“ im letzten Jahr, waren die Stimmen aus den Reihen der Jugendlichen laut, dies doch zu wiederholen. So gab es nun die ersehnte Fortsetzung. Jedoch wurde aus der 24- eine 48 Stunden-Übung und aus den 4 wurden 8 Augsburger Jugendgruppen.
Eva Weber, 2. Bürgermeisterin von Augsburg und Michael Gebler, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen (beide links) mit den jungen Rettern bei der Eröffnung (Bild: THW Augsburg/Dieter Seebach)

Eva Weber, 2. Bürgermeisterin von Augsburg und Michael Gebler, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen (beide links) mit den jungen Rettern bei der Eröffnung (Bild: THW Augsburg/Dieter Seebach)

Der Bereitstellungsraum

Am Freitagnachmittag trafen sich die Jugendlichen dann im Bereitstellungsraum (BR), in der Turnhalle der Reischleschen Wirtschaftsschule am Alten Postweg, wo sie auch das Wochenende über untergebracht waren. Von dort aus  fuhren die jungen Retter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), der Freiwilligen Feuerwehren aus Kriegshaber, Stadtbergen und Pfersee (ab Sonntag), der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), der Johanniter-Unfall-Hilfe, dem Malteser Hilfsdienst und dem Technischen Hilfswerk (THW) auch zu ihren Einsätzen.

Die Begrüßung

Bei der Begrüßung sprach unsere 2. Bürgermeisterin von Augsburg, Eva Weber, die in Vertretung des Schirmherrn, Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl zur Eröffnung kam, den jungen Helferinnen und Helfern ihren Dank aus, dass sie ihre Freizeit – und noch dazu am letzten freien Wochenende der Ferien - dem Ehrenamt widmen und jederzeit bereit sind, anderen Menschen zu helfen.

Ebenfalls dankte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen, Michael Gebler, den Jugendlichen und freut sich über diese gemeinsame Aktion, an der so viele unterschiedliche Hilfsorganisationen an einem Strang ziehen und Verbundenheit demonstrieren.

Übungsbeginn "Die Retter der Zirbelnuss"

Gleich nach dem Abendessen, gegen 21:00 Uhr, startete die Übung unter dem Namen "Die Retter der Zirbelnuss". Alle Einsatzkräfte wurden gleichzeitig alarmiert und bei einer Flächensuche gefordert. In diesem Szenario waren zwei Jugendliche als vermisst gemeldet und mussten in einem Waldstück im Siebentischwald gesucht werden. Begleitend waren auch die Einsatzkräfte der RUD, der realistischen Unfalldarstellung, mit dabei, die die besorgten Eltern mimten und die jungen Einsatzkräfte zusätzlich forderten. Für die Einsatzleitung war es ebenfalls die erste große Herausforderung, die vielen Fahrzeuge zu koordinieren und die Aufgaben zu verteilen. Jedoch konnte der anfängliche Knoten dann doch zügig gelöst werden und die Jugendlichen machten sich gemeinsam auf den Weg, das Waldstück zu durchkämmen. Auch wenn sich die anschließende Suche nach den vermissten und gut versteckten Kindern bis kurz nach Mitternacht hinzog und der einsetzende Regen die Suche erschwerte, waren die Jugendlichen unermüdlich und hoch motiviert bei der Sache und freuten sich am Ende über den ersten gelungenen Einsatz. Zur mitternächtlichen Stunde gab es dann noch leckere selbstgemachte Pizzen im BR, bevor sich alle in ihre Schlafsäcke zurückzogen.

Der Samstag - Im Dauereinsatz

Bereits um 7:00 Uhr wurden alle zum Frühstück geweckt. Die weiteren Einsätze an diesem Tag waren teils für die Organisationen speziell, als auch übergreifend auf alle Hilfsorganisationen ausgerichtet. Zu den weiteren Szenarien gehörte unter anderem ein Verkehrsunfall, eine Wasserrettung, Tierrettung sowie eine Höhenrettung. Auch eine Rettung von Verletzten aus dem Rosenaustollen sowie eine gemeinsame Sandsackaktion auf dem Augsburger Rathausplatz war dabei. Dort präsentierten sich die Hilfsorganisationen mit ihren Fahrzeugen und stellten den Passanten ihre Arbeit vor, während die Jugendlichen gemeinsam Sandsäcke für den Bau von zwei Wasserbecken aufschichteten und diese befüllten.

Nach dem Mittagessen sind am Nachmittag dann leider ein paar Szenarien dem Wetter zum Opfer gefallen. Unsere Jugendlichen ließen sich jedoch ihre gute Laune nicht verderben und hatten viel Spaß bei gemeinsamen Spielen im BR. Nach dem Abendessen ging es dann doch noch zu einem gemeinsamen Einsatz. Am Bergheimer Baggersee war eine Party etwas aus dem Ruder gelaufen. Dort mussten einige Jugendliche von den Sanitätern versorgt werden und andere aus dem See gerettet werden. Um die Durchführung der erforderlichen Rettungsmaßnahmen zu ermöglichen, war der Aufbau einer ausreichende Beleuchtung im Einsatzgebiet durch weitere Einsatzkräfte erforderlich. Nach dem Einsatz ging es dann kurz vor Mitternacht wieder zurück in den BR, wo es auch an diesem Abend leckere Pizzen gab.

Der Sonntag - Großübung am Autobahnsee

Der nächste Morgen begann mit Packen und Aufräumen des BR. Um 10:00 Uhr machten sich dann nochmal alle Organisationen in einer Kolonne aus insgesamt 23 Einsatzfahrzeugen und mit Blaulicht auf den Weg zur Einsatzstelle an den Autobahnsee. Begleitet wurde die Kolonne von der Motorradstaffel des BRK, die den Weg für die Fahrzeuge vorausfahrend absicherten (Herzlichen Dank hierfür!).

Am Autobahnsee startete dann die finale Übung. Ein lauter Knall lies die Zuschauer und Gäste heftig zusammenzucken. Darauf folgte eine dicke Rauchwand und lies das Geschehen erst einmal im Nebel versinken. Was war passiert?

Bei einem Open-Air Konzert brach plötzlich durch eine Explosion ein Feuer auf der Bühne aus. Zahlreiche Zuschauer gerieten in Panik und wurden teils schwerst verletzt. Einige angetrunkene Jugendliche flüchteten ins eiskalte Wasser des Autobahnsees. Daraufhin folgte ein Großaufgebot mit mehr als einhundert, meist jugendlichen Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsdiensten, Wasserrettung und THW. Die Wiese am Autobahnsee glich einem Schlachtfeld. Trotzdem konnte man bei genauem Hinsehen von einem sehr geordneten Chaos sprechen, bei dem die Jugendlichen den Zuschauern eindrucksvoll ihr Können präsentierten. Die Verletztendarsteller der RUD waren nahezu realitätsnah geschminkt worden und ebenso mimten sie ihre Rollen.

So wurden nach und nach die Aufgaben abgearbeitet. Die jungen Retterinnen und Retter löschten das Feuer, versorgten die Verletzten und transportierten diese zum nahen Versorgungszelt, wo die weitere Behandlung stattfand.

Unter fachkundigen Augen

Selbstverständlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Die zahlreichen Beobachter und Jugendleiter der einzelnen Gruppen machten sich fleißig Notizen und werden in ihren Nachbesprechungen sicherlich noch das ein oder andere verbessern können. Insgesamt jedoch war die gesamte Übung ein voller Erfolg für die jungen Retter. Alle Einsätze wurden motiviert angenommen, auch wenn sich mitunter abzeichnete, dass diese mit dem vorhandenen Personal nicht komplett abgearbeitet werden konnten.

Voller Erfolg für die Jugend

Für die Organisatoren war diese 48-Stunden-Übung ebenfalls ein voller Erfolg. Das wesentliche Ziel, die jungen Retterinnen und Retter aus verschiedenen Organisationen zusammenzuführen, sich gegenseitig und die anderen Organisationen kennen zu lernen, gemeinsam Spaß zu haben und miteinander zu üben ist in vollem Umfang erreicht worden. Die Jugendlichen konnten damit für ihre späteren Einsätze im Erwachsenenleben eine besonders wichtige Erfahrung machen.

Jede Organisation leistet eine hervorragende Arbeit, doch gemeinsam erreichen wir noch viel mehr.

Vielen, vielen Dank

Die Liste der Helferinnen und Helfer, die diese Jugendübung unterstützten und möglich gemacht haben ist lang. Bitte seht es mir nach, nicht alle namentlich nennen zu können.

Wir bedanken uns bei  Eva Weber und Michael Gebler für die Begrüßungsworte, bei der Stadt Augsburg für die Genehmigung zur Nutzung der Turnhalle, des Rathausplatzes und weiterer Örtlichkeiten, der BRK-Bereitschaft 6 für die Verpflegung, der BRK-Motorradstaffel, der Bergwacht Bayern für die Sicherung bei der Höhenrettung, bei unseren Gästen der Abschlussübung für ihr Kommen und beim Fotografen der Augsburger Allgemeinen.

Weiterhin bedanken wir uns bei der bei allen (Jugend-) Leitern der einzelnen Organisationen, den THW-Fachgruppen Logistik und Sprengen, dem THW-Zugtrupp, dem gesamten Presseteam, bei den vielen, vielen Helferinnen und Helfern im Hintergrund und bei der Organisationsleitung, insbesondere bei Bernd Bohlmann (DLRG), Lars Zeitz und Tim Siegel (beide THW). Ihr alle habt Großartiges geleistet! Danke!

Weitere Infos, das Konzept zum Projekt „Jung übt sich: Die Retter von Morgen!“ und vieles mehr findet ihr im Bericht und der Bildergalerie vom letzten Jahr unter den nachfolgenden folgenden Links

Bildergalerie 2019

Zur Bildergalerie

Jung übt sich - Facebookseite

 

Presse (Augsburger Allgemeinen: Bildergalerie)

https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Jung-uebt-sich-die-Bilder-der-Uebung-fuer-den-Ernstfall-id55370691.html

Bericht 2018

Ausführlicher Bericht, Konzept und Mediathek 2018

Beteiligte Jugendgruppen

  • THW-Jugend des Technischen Hilfswerks (THW), Ortsverband Augsburg
  • DLRG KV Augsburg/ Aichach-Friedberg e.V.
  • Kreiswasserwacht Augsburg-Stadt, BRK
  • Freiwillige Feuerwehr Pfersee
  • Freiwillige Feuerwehr Kriegshaber
  • Freiwillige Feuerwehr Stadtbergen
  • Malteser Augsburg
  • Johanniter-Unfall-Hilfe Augsburg

Dieter Seebach
Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit


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